1923 verfasste Ottokar Kernstock das „Hakenkreuzlied“ für die Fürstenfelder Ortsgruppe der Deutschen Nationalsozialistischen Arbeiterpartei (DNSAP). Monate später verwahrte Kernstock sich dagegen, ein „Hakenkreuzler“ zu sein. Er erklärte, dass er ein Gedicht geschrieben habe „das den idealen Zielen galt, die ursprünglich den Hakenkreuzlern vorschwebten und mit denen sich jeder brave Deutsche einverstanden erklären musste.“ Dies muss allerdings vor dem Hintergrund gesehen werden, dass die Nationalsozialisten auch 1923 schon offen rassistisch und antidemokratisch auftraten. Die nationalsozialistische Propaganda verwendete das Gedicht in der Folge u.a. im Wahlkampf in den sudetendeutschen Gebieten der Tschechoslowakei.
Das Hakenkreuz im weißen Feld
Auf feuerrotem Grunde
Gibt frei und offen aller Welt
Die frohgemute Kunde
Wer sich um dieses Zeichen schart
Ist deutsch mit Seele, Sinn und Art
Und nicht bloß mit dem MundeDas Hakenkreuz im weißen Feld
Auf feuerrotem Grunde
Zum Volksmal ward es auserwählt
In ernster Schicksalsstunde
Als unter Schmerzen heiß und tief
Das Vaterland um Hilfe rief
Das teure todeswundeDas Hakenkreuz im weißen Feld
Auf feuerrotem Grunde
Hat uns mit stolzem Mut beseelt
Es schlägt in unsrer Runde
Kein Herz, das feig die Treue bricht
Wir fürchten Tod und Teufel nicht
Mit uns ist Gott im Bunde